Page 539 - fischer Hauptkatalog Befestigungstechnik

Basiswissen zur Befestigungstechnik

Belastungsarten und Lasten

Für die Auswahl eines Dübels ist es erforderlich,
die Belastung auf die Gesamtkonstruktion und die daraus resultierenden
Dübelschnittkräfte für jeden einzelnen Dübel zu kennen.

Die Schnittkräfte können sich unterscheiden nach: Lastarten

Größe ▪ Richtung ▪ Belastungsart ▪ Angriffspunkt

Es gibt unterschiedliche Arten von Lastangaben:

In den Zulassungen werden im Allgemeinen charakteristische Zuglast Drucklast Querlast
Widerstände angegeben. In Unterlagen mit Herstellerangaben
werden für Dübel mit Zulassungen sogenannte „zulässige
Lasten“ angegeben. Für Dübel ohne Zulassung wird eine
Herstellerempfehlung als „empfohlene Last“ angegeben.

▪ Bestimmen Sie die Größe, die Richtung und den Angriffs-
punkt der Last. Diese Parameter bestimmen die Auslastung der Schrägzug (Zug- und Schrägzug im Abstand e Biegung und Querlast
Verankerung mit. Querlast) (Biegung + Zug- + Querlast) (Querlast am Abstand e)
▪ Charakteristische Bruchlasten (N oder V ) bezeichnen
RK
RK
jene Lasten, die in 95% aller Versagensfälle erreicht oder Belastungsarten
überschritten werden (das heißt, dass in 5% der Fälle diese
nicht erreicht werden).
Zulässige Lasten sind Gebrauchslasten, die bereits einen
entsprechenden Sicherheitsbeiwert beinhalten. Diese gelten
nur, wenn die Zulassungsbedingungen eingehalten werden
16 (N oder V ).
zul
zul
▪ Empfohlene Lasten oder maximale Gebrauchslasten statisch ruhend dynamisch schwellend dynamisch wechselnd
beinhalten bereits einen ausreichenden Sicherheitsfaktor.
Diese gelten nur, wenn die Herstellerangaben eingehalten
Basiswissen ▪ Die Berechnung erfolgt, indem man die jeweilige Bruchlast Schock Erdbeben
- für Zug-
werden (F
– gilt für alle Lastrichtungen, N
empf
empf
bzw. Drucklast oder V
für Querlast).
empf
bzw. charakteristischen Lasten durch einen Sicherheitsfaktor
dividiert.
▪ Empfohlener Sicherheitsfaktor gegenüber Bruchlastmit-
telwert:
Stahl- und Verbunddübel γ ≥ 4
gekennzeichnet mit c , und c , geben die Abstände an, bei
Kunststoffdübel
cr N
cr V
Nageldübel N γ ≥ 7 ▪ Die charakteristischen Achs- und Randabstände,
welchen ein Dübel seine max. charakteristische Last in den
γ ≥ 4
▪ Empfohlener Sicherheitsfaktor gegenüber charakteris- Baustoff leiten kann.
tischen Bruchlasten: ▪ Die angegebenen minimalen Achs- und Randabstände,
Stahl- und Verbunddübel γ ≥ 3 gekennzeichnet mit s min und c min , geben die Abstände an, bei
Kunststoffdübel γ ≥ 5 welchen während der Montage des Dübels kein Versagen des
Hiervon abweichende Regelungen, siehe Lasttabellen. Die Baustoffs auftritt (Spalten). Diese sind immer zwingend einzu-
Sicherheitsfaktoren können ggf. bei einigen Produkten halten. Die charakteristischen Achs – und Randabstände dürfen
abweichen. Hier wird in der Regel der globale Sicherheitsfak- jeweils bis zu den minimalen Abständen unterschritten werden
tor in Abhängigkeit des Streubereichs eines Produktes, der – bei gleichzeitiger Abminderung der Lasten.
Versagenswahrscheinlichkeit und des Zuverlässigkeitsindexes ▪ Beim Auftreten von kombinierten Belastungen wird die
berechnet. Ausnutzung jeweils getrennt für Zug- und Querbeanspruchung
▪ Die angegebenen Lasten gelten für Einzeldübel, die randfern ermittelt und mit Hilfe einer Interaktionsgleichnung die
gesetzt wurden, d. h. es gibt keinen Einfluss von Rändern, Gesamtausnutzung ermittelt. In der Regel ist die Summe der
Ecken und andere Dübel. Verhältniswerte aus Zug- und Querbelastung kleiner als 1,2.

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