Page 636 - fischer Hauptkatalog Befestigungstechnik
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Grundlegende Kenntnisse der Befestigungstechnik
Risse in Betonbauteilen.
Risse können überall im Beton und zu jeder Zeit entstehen:
Begünstigende Faktoren dafür sind Belastungen wie Eigengewicht, Verkehrs- oder Windlasten, Schwinden und Kriechen des Betons
oder äußere Einflüsse wie Erdbeben oder Erschütterungen, die Spannungen bzw. Verformungen und damit Rissbildung zur Folge haben..
Beispiel
Bei einer Brücke als Einfeldträger erzeugt eine Durchbiegung im oberen Quer-
schnittsbereich durch Drucklast eine Stauchung bzw. eine Druckzone, während
im unteren Querschnittsbereich Zuglasten zu einer Dehnung und damit zur
Bildung einer Zugzone führen.
Beton ist nicht in der Lage Zuglasten aufzunehmen. Stahleinlagen, die so-
Risse in Druck-
Zugzone Zugzone zone Zugzone
genannte Bewehrung, übernehmen diese Aufgabe. Während sich die Beweh-
Zugzone
rungsstäbe unbeschadet dehnen, reißt der Beton. Es bilden sich unzählige,
mit bloßem Auge kaum sichtbare Risse. Man spricht dann von der gerissenen
Zugzone.
17 Risstaugliche Dübel
Bei Verankerungen in Beton ist fast immer davon auszugehen, Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich für Planer und Hand-
dass Risse im Verankerungsbereich vorhanden sind, welche die werker grundsätzlich risstaugliche Dübel einzusetzen. Dübel mit
Tragfähigkeit der Dübel beeinflussen. der Zulassung nach ETAG©001 für gerissenen Beton haben ihre
Eignung in Rissen nachgewiesen und dürfen daher ohne Ein-
schränkung in der Zug- und Druckzone des Betons verwendet
werden.
Aus Sicherheitsgründen grundsätzlich riss-
taugliche Dübelsysteme wie z. B. FAZ©II, FH©II,
FHB©II, FIS©SB, SXS, FIS EM Plus oder FIS©V
Plus einsetzen.
Hinterschnittanker Bolzenanker Verbundanker mit Langschaftdübel
FZA FAZ©II Konus SXS
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